Alles fing damit an, dass in Hoheneck die Heilwasserquelle entdeckt worden war. Wie genau es dazu kam und wie es mit dem Heilbad Hoheneck weiterging, lesen sie hier.
Letztlich wurde Hoheneck am 10.September 1926 ein Stadtteil Ludwigsburgs.
10.September 1926 – Hoheneck wird ein Ludwigsburger Stadtteil
Eine schwere Geburt, war es schon – diese Vereinigung mit der Stadtgemeinde Ludwigsburg.
18 Jahre dauerte die „Brautwerbung“ an. Nachdem 1906 bei Trinkwasserbohrungen die Heilquelle entdeckt worden war, wurde der Hohenecker Gemeinderat hierüber nicht informiert. Beim Kaufersuchen für das Grundstück wurde lediglich darauf hingewiesen, dass die gefundene Quelle nicht als Trinkwasserquelle nutzbar wäre. Mit der Begründung, dass es praktisch und zweckmäßig sei, mehr Grundstücke rund um das bestehende Wasserwerk zu kaufen, erwarb die Stadt Ludwigsburg das 120Ar große Grundstück für 2,-Mark/qm. Erst Anfang 1907 kam die Wahrheit ans Licht. Die Gemeinde Hoheneck versuchte beim Königlichen Ministerium des Innern eine Abfindung zu erwirken, die dem Wert der gefundenen Heilquelle entsprach. Jedoch ohne Erfolg.
Im April 1907 errichtete Ludwigsburg eine Badeanstalt mit 12 Wannen und eine Trinkhalle.
Dass der Hohenecker Gemeinderat den Ludwigsburgern nach diesem arglos geschlossenen Kaufvertrag nun nicht mehr allzu blauäugig gegenüberstand, bekam die Stadt auch während des Betriebs des Heilbads zu spüren. Eine Lösung wäre für die Stadt hier die Eingemeindung Hohenecks nach Ludwigsburg gewesen. 1908 und 1910 kam es zu ersten Verhandlungen, die jedoch quasi im Sande des Neckarstrandes verliefen. In der Stein´schen Chronik aus dem Jahre 1920 ist bezüglich dem Heilbadbetrieb und einer in diesem Zusammenhang angesprochenen Eingemeindung nur kurz vermerkt: “Die Frage Hohenecks nach Ludwigsburg wird angeschnitten; Hoheneck, das seine Selbstständigkeit behalten will, hat bis jetzt abgelehnt“.
Doch das wirtschaftliche Wachstum stelle Hoheneck vor große Herausforderungen. Letztlich schien eine Eingemeindung der einzige praktikable Weg, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
Dass Ludwigsburg immer wieder in das Heilbad-Hoheneck investiert hatte, wurde von den Hoheneckerinnen und Hoheneckern als Zeichen gewertet, dass die Hohenecker „denen da oben in der Stadt“ nicht gleichgültig waren.
Die Stimmung zum Thema Eingemeindung hatte sich gedreht.
Bei einer Bürgerbefragung am 05.Mai 1926 hatten sich die Hohenecker*innen 150 gegen 10 Stimmen für die Eingemeindung ausgesprochen. Dieser „Stimmungsanalyse“ folgte am 2.Juli dann die regelrechte Abstimmung. Offenbar war es bereits damals mit der „Obrigkeit-Bürger-Kommunikation“ nicht so weit her. Viele der Wahlberechtigten waren davon ausgegangen, dass sie bei der Abstimmung im Mai ihre Stimme bereits abgegeben hätten. So kam es zu einem unerwarteten Wahlergebnis:
163 zu 164 Stimmen gegen die Eingemeindung.
Zwei Stimmen wurde zunächst nicht gewertet. Die Wahlkommission beschloss mit 7 zu 3 Stimmen, dass die beiden Stimmen, aufgrund der zweifellosen Aussagen, den Stimmen der Befürworter zuzuschlagen seien.
So wurde Hoheneck, mit nur 1 Stimme Vorsprung, zum Stadtteil Ludwigsburg.
Um die Hohenecker Interessen gegenüber der Stadt besser vertreten zu können, wurde am 25. Februar 1928 der „Bürgerverein der Vorstadt Hoheneck“ gegründet.
Die Herrschaft des Nationalsozialismus, setze diesem Verein, wie auch den Anderen Vereinen im Ort, ein jähes Ende.
Nach Ende des zweiten Weltkriegs und damit auch der Herrschaft der NSDAP kamen die Vereinsneugründung nur langsam voran. Die Not war oft groß, doch nach und nach kehrte etwas das man Normalität nennen könnte auch in die Welt der Hohenecker zurück.
Der Bedarf nach einer vernehmbaren Stimme aus Hoheneck, war nach wie vor vorhanden.
Am 13. Dezember 1958 wurde im Gemeindehaus Hoheneck die „Bürgervereinigung Bad Hoheneck e.V.“ „frei von parteipolitischen und konfessionellen Bindungen, zur Wahrung der gemeinnützigen Interessen aller Einwohner Hohenecks im Sinne der Eingemeindungsvereinbarung zwischen der Stadt Ludwigsburg und der ehemaligen Gemeinde Hoheneck vom 10. September 1926 gegründet“.
Wie groß das Interesse der Hohenecker an einer Beteiligung des gesellschaftlichen Lebens war, zeigt auch die Zusammensetzung der Ausschüsse des jungen Vereins.
Es gab einen engeren und einen erweiterten Ausschuss.
Mitglieder des engeren Ausschusses waren:
Reinhold Müller: 1.Vorsitzender
Hermann Klinger: 2.Vorsitzender
Manfred Grüninger: Schriftführer
Erwin Schwarz: Kassier
Heinz Teubner und Otto Rommel: Beisitzer
Im erweiterten Ausschuss waren alle Gruppen und Institutionen beteiligt:
Karl Öchsle – Handwerker
Karl Mayer – Landwirte
Wilhelm Bendel – Arbeitnehmer
Herbert Felden – Evangelische Kirchengemeinde
Walter Adolf – Schule
Wilhelm Seibert – Ortsteil Täle
Karl Rapp – Ortsteil Flecken
Albert Rommel – Ortsteil Oberdorf
Hugo Frank – Ortsteil Kugelberg
Die Wahl von Vertretern der katholischen Kirche und der Frauen erfolgte erst später.
Die Zahl der Mitglieder erreichte 270.
Dass „frei von parteipolitischer Bindung“ nicht mit „unpolitisch“ gleichzusetzen ist, zeigte bereits das Jahr 1958.
Die Stadt Ludwigsburg wollte das Trinkwasser in Hoheneck nicht mehr kostenlos abgeben, obwohl dies in §11 des Eingemeindungsvertrags so geregelt war. Die Bürgervereinigung zog vor Gericht und erreichte einen Vergleich, der Hoheneck bis zum Jahr 1975 die bisherigen Vergünstigungen bewahrte.
Bis 1962 hatte es noch keine Hohenecker in den Ludwigsburger Gemeinderat geschafft.
Die Bürgervereinigung rief dazu auf die Hohnecker Stimmen, über Parteigrenzen hinweg, auf den aussichtsreichsten Kandidaten zu vereinen. Endlich kam mit Rektor Walter Adolf ein Hohenecker in den Ludwigsburger Gemeinderat.
Mit dem Slogan „Rettet den Heilbadweg“ setzte sich die Bürgervereinigung 1970 erfolgreich für den Erhalt des Heilbadweges und gegen den Bau einer Verbindungsstraße zwischen Bottwartal- und Uferstraße ein.
Nach längerer Arbeitspause kam es 1990 zu einer Wiederbelebung der Bürgervereinigung mit einer neuen Satzung.
Wie es um die Bürgervereinigung heute steht, welchen Aufgaben sie sich stellt und wie die Planung für die Zukunft aussieht,
erfahren Sie auf der Homepage www.buergervereinigung-hoheneck.de.
Wir freuen uns auf Ihre persönliche Beteiligung. Hier finden Sie weitere Informationen zu Mitarbeit, Beitritt und unsere Satzung.
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