* 24. Januar 1902 in Hoheneck - † 8. April 1933 im KZ Heuberg
Sein politischen Engagement würde ihm am 06.03.1933 zum Verhängnis.
"Am 05.03.1933 war die Reichstagswahl. Schon in den frühen Morgenstunden des darauf folgenden Tages kam es in Deutschland zu zahlreichen Verhaftungen. Hermann Wißmann und viele Genossen von KPD und SPD wurden in Ludwigsburg verhaftet und zum Militär-Arresthaus gebracht, das sich in der Hindenburgstraße befand. Die Verhaftungswelle ging weiter: Unter den Gefangenen waren Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Arbeitersportler, Zeugen Jehovas und andere Missliebige des Regimes."*
*Quelle: https://stolpersteine-ludwigsburg.de/hermann-wissmann/
Hermann Wißmann war Maschinenarbeiter und lebte mit seiner Familie in der Oberen Gasse 16 in Alt-Hoheneck.
Er war bereits als junger Arbeiter politisch in der KPD aktiv.
Außerdem war er Mitglied in der Gewerkschaft und der "Roten Hilfe", die politische Gefangen unterstützte.
"In einer Arbeitspause starb Hermann Wißmann am 8. April 1933 an Herzversagen. «Er fiel plötzlich um – der Arzt konnte nur noch seinen Tod feststellen», schrieb der Augenzeuge Karl Kunde in seinem Buch. Ob dem Zusammenbruch ein Ereignis vorangegangen war, das ihn direkt bedingte, konnte Karl Kunde nicht berichten.
Hermann Wißmann wurde nur 31 Jahre alt – er hinterließ eine junge Frau und die dreijährige Tochter Sonja. Ihm bleibt der traurige Ruhm, der erste Tote im Konzentrationslager Heuberg zu sein.
Im Ludwigsburger Krematorium fand am 11. April 1933 die Trauerfeier und Einäscherung statt. Seine letzte Ruhestätte fand Hermann Wißmann auf dem Hohenecker Friedhof. Obwohl die Trauerfeier von den Nazis überwacht wurde, nahmen viele Mitglieder der KPD an der Feier im Krematorium teil und erwiesen ihrem Genossen und Freund die letzte Ehre. Kein Wort über die Verhaftung, das Lager und die Umstände des Todes durften die Familie oder seine Freunde erzählen. Hohe Strafen wurden bei Nichtbeachtung angedroht."*
*Quelle: https://stolpersteine-ludwigsburg.de/hermann-wissmann/
Weitere Informationen zum Konzentrationslager Heuberg finden Sie hier.
"Hermann war von Jugend an aktiver Sportler im Hohenecker Turnverein und dort Vorsitzender von 1930 bis zu seiner Verhaftung 1933.
Bei der Neugründung des Athletiksportvereins «Täle», dem gemeinsamen Kraftsportverein der Neckarweihinger und Hohenecker Männer, wirkte Wißmann mit. Er betätigte sich in der Schwerathletik, damals ein beliebter Männersport. Die ältesten Mitbürger wissen noch von Wißmanns sportlichen Erfolgen.
Beide Vereine traten in den zwanziger Jahren dem Arbeiter-Sportbund beziehungsweise Arbeiter-Athletenbund bei.
Die NSDAP löste 1933 alle sportlichen, geselligen und religiösen Vereinigungen auf und zog deren Vermögen ein. So verloren beide Vereine, in denen Wißmann wirkte, ihre Sportplätze, die Übungsräume und alle Geräte."*
*Quelle: https://stolpersteine-ludwigsburg.de/hermann-wissmann/
Die KSV Hoheneck führt ihn in ihrer Liste "Die Vorstände der KSV Hoheneck und des Turnvereins Hoheneck" (siehe Spalte links)
Quelle: https://www.ksvhoheneck.de/vorstand-abteilungsleitungen.html
Auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg-Neckarweihingen wird Hermann Wißmann unter den Opfern von Krieg und Gewalt genannt.
Sein Name steht auf einer der Stehlen die für die Opfer von Krieg und Gewalt während der NS-Herrschaft.
Am 05.05.1933 wurde die "Hurtstraße" im damals noch eigenständigen Neckarweihingen per Gemeinderatsbeschluss in "Adolf-Hitler-Straße" umbenannt.
Nach Kriegsende bekam diese Straße den Namen des NS-Opfers aus Hoheneck: Hermann-Wißmann-Straße
2008 verlegte die Initiative Stoplersteine Ludwigsburg einen Stolperstein für Hermann Wißmann
in der Oberen Gasse vor seinem ehemaligen Wohnhaus.
Bilderquelle: https://stolpersteine-ludwigsburg.de/hermann-wissmann/
Viele weitere Schicksale von Menschen aus Ludwigsburg, die aufgrund ihrer politischen Haltung, ihrer religiösen Zugehörigkeit, ihrer geistigen und/oder körperlichen Gebrechen oder anderen Gründen nicht in das Schema der NS-Herrschaft passten und zu Opfern wurden, werden durch die Stolpersteine in Erinnerung gehalten.
Besuchen Sie www.Stolpersteine-Ludwigsburg.de
Dort erfahren Sie noch weitere Details zum Leben und Wirken von Hermann Wißmann.
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